Knivsberg - ein Berg für alle
Auf der höchsten Erhebung Sønderjyllands liegt der Knivsberg. An der Autobahn weisen die braunen Tourismusschilder den Weg zu einem der schönsten Orte im Landesteil.
Der Knivsberg ist von ganz besonderer Bedeutung für die deutsche Minderheit in Dänemark.
Die Geschichte des Bergs als Sammelpunkt für die Minderheit reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Nach einem Volksfest auf Kalvø 1893 hatte Pastor Jessen aus Sønder Vilstrup vorgeschlagen, den Knivsberg zur Kulisse für deutsche Volksfeste zu machen.
Gesagt, getan: Die Knivsberg-Gesellschaft unter dem Vorsitz von Schiffsreeder Michael Jebsen aus Aabenraa kaufte den Berg und das umliegende Gelände. Ein paar Jahre später entstand dort das mit einer Höhe von 47 Metern imposanteste Bismarck-Denkmal des deutschen Kaiserreichs, das eine Widerstandsgruppe nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sprengte.
Das „Haus Knivsberg“ wurde vor fast 100 Jahren als Jugendherberge gebaut und ist heute – nach umfassender Renovierung – ein Ort, wo Familienfeste gefeiert werden können.
Im Laufe der Jahre sind auf dem Knivsberg neue Gebäude errichtet worden. Inzwischen gehören ein Theatersaal, Sitzungsräume und Gästezimmer dazu. Auch heute noch ist der Knivsberg die Versammlungsstätte der Minderheit. Doch der Berg hat sich geöffnet und steht allen Interessierten zur Verfügung.
Inmitten einer herrlichen Natur gelegen, mit einer fantastischen Aussicht auf die Ostsee, ist der 100 Meter hohe Berg heute eine Tourismusattraktion. Dort finden vielerlei Veranstaltungen statt. Die Besuchenden können in Hütten oder in den Zimmern der Bildungsstätte übernachten, Konferenzen abhalten und Feste feiern. Eine Gedenkstätte erinnert an die Gefallenen der deutschen Volksgruppe aus den beiden Weltkriegen.
Damals wie heute bildet der Knivsberg die Kulisse für das alljährlich stattfindende Knivsbergfest, an dem jeden Sommer bis zu 5.000 Menschen allen Alters teilnehmen. Ein Kinderspielplatz, ein Wanderpfad, eine Schwebebahn, eine Kletteranlage, Lerngärtenhaus und ein Biotop können für den naturnahen Unterricht genutzt werden und gehören zu den vielen Betätigungsmöglichkeiten auf dem Knivsberg, die zugänglich sind – auch wenn man nicht Gast in der Bildungsstätte ist.